Diplom Kaufmann Fernstudium

Unter dem Begriff Diplom-Kaufmann wird der akademische Grad bezeichnet, der im Rahmen eines Betriebswirtschaftsstudiums an Fachhochschulen, Universitäten oder Berufsakademien, erworben werden kann. Diplomkaufleute mit abgeschlossenem Studium sind in der Regel in mittleren oder gehobenen Führungspositionen in Unternehmen tätig. Ihr Einsatzbereich liegt im Bereich der Wirtschaft. Hier kann der Diplom-Kaufmann beispielsweise im Handel tätig sein, um den Einkauf und Verkauf zu organisieren, wobei er direkten Kontakt zu Geschäftskunden pflegt. Der Tätigkeitsbereich des Diplom-Kaufmanns kann sich jedoch ebenso über sämtliche Wirtschaftszweige erstrecken, in denen Planung, Organisation, Analyse und Beratung, gefragt ist. Auch im Bereich Forschung und Lehre in großen und mittelständischen Unternehmen, Verwaltungen, Versicherungen oder Banken, kann der Diplom-Kaufmann tätig werden. Außerdem steht ihm der Weg in die Selbstständigkeit offen, um als Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer zu arbeiten.

Das Studium

Die Studienzeit beträgt acht bis zehn Semester, wobei sich das BWL-Studium in ein Grund- und Hauptstudium gliedert. Das Grundstudium dauert drei bis vier Semester, das Hauptstudium weitere vier bis sechs Semester. Das Studium kann sowohl an Universitäten, Fachhochschulen und Berufsakademien, erfolgen. Allerdings tragen Fachhochschul-Absolventen und Berufsakademie-Absolventen beim Abschluss des Studiums den Zusatztitel „FH“ oder „BA“. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, ein Fernstudium zu absolvieren. Das erfolgreich absolvierte Grundstudium endet mit einem Vordiplom, der akademische Grad des Diplom-Kaufmanns erfolgt nach dem Hauptstudium.

Veränderungen aufgrund des Bologna-Prozesses

Im Rahmen des Bologna-Prozesses ist es für die Bezeichnung des Diplom-Kaufmanns in den letzten Jahren zu großen Veränderungen gekommen. Ziel des Bologna-Prozesses ist, dass die Studienabschlüsse in Europa vereinheitlicht werden. Aufgrund dieser „Vereinfachung“ weichen immer mehr einstige Diplom- und Magisterstudiengänge den heutigen Bachelor- und Master-Studiengängen. Während bis 1999 während des BWL-Grund- und Hauptstudiums mehrere große Zwischen- und Abschlussprüfungen stattfanden, erfolgt die heutige Bewertung des Bachelor oder Mastertitels aufgrund von Kreditpunkten. Allerdings wird das Wertesystem im Rahmen des Bologna-Prozesses von Experten vielfach kritisiert. Häufigster Kritikpunkt sind außerdem die verkürzten Bachelor-Studienzeiten, aus der eine mangelnde Berufsfähigkeit resultiert.  
 

Schulische Voraussetzungen

Voraussetzung für einen angestrebten BWL-Studienabschluss an einer Universität ist das Abitur im Rahmen der Hochschulreife. Um an einer Fachhochschule zu studieren, reicht in der Regel ein Fachabitur aus. Allerdings gibt es bezüglich der Aufnahmekriterien große Unterschiede je nach Art der Hochschule. Ebenso sind die Bestimmungen in den einzelnen Bundesländern recht verschieden. In Ausnahmefällen reicht den Fachhochschulen der Nachweis einer mindestens zweijährigen Tätigkeit im Bereich Wirtschaft und Verwaltung. Diesbezüglich ist es nötig, sich vor Studienbeginn ausführlich über die Voraussetzung für das BWL-Studium an der entsprechenden Fachhochschule oder Berufsakademie, zu informieren.
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